Gemeinde / Historie
Die Gründung der Kirchegemeinde Bramfeld.
Entstanden aus dem Verbund von Thomas- Oster- und Simeonkirchengemeinde ist die neugegründete Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Bramfeld ihre Kirchengemeinde im Stadtteil.
Mit der weithin sichtbaren Osterkirche an der Kreuzung Steilshooper Allee / Bramfelder Chaussee sowie der als Kinderkathedrale gestalteten Simeonkirche am Stühm-Süd verfügen wir über zwei ganz verschiedene Kirchengebäude, die zum Verweilen einladen.
Durch insgesamt drei Kindertagesstätten sowie der Kinderkathedrale in der Simeonkirche liegt auf der Arbeit mit Kindern und Familien ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit. Jugendliche finden im offenen Jugendtreff des „Hohnerkamptreffs“ (HOT), in der Konfirmand*innen- und Teamerarbeit ein offenes Ohr, und die verschiedenen Chöre (Kantorei, Posaunenchor, Gospelchor) freuen sich über Mitsänger und -sängerinnen.
Eine weitere Besonderheit ist der gemeindeeigene kirchliche Friedhof in der Berner Chaussee. Viele Bramfelderinnen und Bramfelder schätzen ihn für seine attraktive Gestaltung sowie die persönliche und intime Atmosphäre der Anlage.
Schauen Sie sich um und erkunden die verschiedenen Historien unserer Kirchen.
Die Anfänge der Simeon-Kirchengemeinde
Die Simeonkirche hatte im Jahr 2011 ein stolzes Alter erreicht hat. Ein Blick in die Geschichte offenbart Interessantes und Kurioses:
Am 13. Mai 1947 wurde in Bramfeld ein zweiter Pfarrbezirk nördlich der Osterkirche errichtet; er umfasste das sogenannte Gebiet „des Stühms“.
Seelsorgerlich betreute diesen Bezirk Pfarrer Carl-Heinz Renzing (1950 – 1951, 1. Pfarrstelle). Politisch gehörte das Gebiet zu Hamburg, kirchenrechtlich zu Schleswig-Holstein.
Die erste Predigtstätte wurde in der Sandstraße 34, im Gasthaus Willmann (Inhaber Hr. Engel) eingerichtet, aber bereits nach wenigen Monaten wieder aufgegeben. Die Zelle des kirchlichen Lebens „im Stühm“ bildete eine Bibelstunde im Hause Ostrzenski in Farmsen, Bramfelder Weg 110 (heute Swartenhorst 53).
Auf Pastor Renzing folgte 1952 Pastor Heinrich Steenbock. Er blieb bis 1970. Auf dem Grundstück des neuen Friedhofes in der Berner Chaussee 58 wurde das erste Pfarrhaus mit Predigtsaal gebaut und 1953 eingeweiht. Der Architekt war Walter Ahrendt aus Volksdorf, der bereits die Kirche am Rockenhof gebaut hatte.
Vor allem durch Zuzug verstärkte sich das kirchliche Leben in Bramfeld Nord und der kleine Saal in der Berner Chaussee reichte bald nicht mehr aus.
Am 15. Dezember 1954 hatte die Gemeinde vorsorglich ein Grundstück von 3.400qm Am Stühm-Süd von der Hansestadt Hamburg gekauft.
Am 4. Dezember 1958 wurde dann der Bau einer Kirche beschlossen. Der Plan von Architekt Horst Petersen aus Hamburg überzeugte und wurde am 22. April 1959 angenommen. Für die Kirche waren 350 Sitzplätze. Architekt Petersen veranschlagte die Kosten auf 400.000 DM.
Der Bauplatz wurde später noch einmal um 2.390 qm auf insgesamt 5.790 qm erweitert. Der Kostenvoranschlag erhöhte sich auf 453.731 DM.
Für weitere 250.000 DM sollten neben der Kirche ein Gemeindehaus, eine Pastorenwohnung und eine Küsterwohnung entstehen. Am 1. Januar 1960 wurde ein neuer Pastor auf die 2. Pfarrstelle in Bramfeld Nord berufen: Siegfried Knobbe. Am 10. April erfolgte seine offizielle Amtseinführung durch Propst Peter Hansen Petersen und zugleich die Grundsteinlegung für die Kirche, die noch keinen Namen hatte.
Am 3. Advent, dem 17. Dezember 1961 (und nicht – wie jahrelang angenommen - am 1. Advent!) wurde die Kirche Am Stühm-Süd geweiht. Sie erhielt aber erst ein Jahr später auf Beschluss des Kirchenvorstands den Namen Simeonkirche. Die Keramik an der Altarwand stammt von Frau Lehmann aus Hamburg-Rissen. Die Fenster der Kirche schuf Maler und Designer Werner Möller. Die Kosten dafür verdoppelten sich von 25.000 auf 51.000 DM.
Die Vollendung der Simeonkirche markiert das Ende der Amtszeit von Pastor Siegfried Seeler (Osterkirche), der am 1. Advent 1962 verabschiedet wurde. Pastor Steenbock war zu diesem Zeitpunkt Vorsitzender des Kirchengemeindeausschusses.
Bramfeld hatte zu dieser Zeit rund 50.000 Einwohner, auf den Seelsorgebezirk Simeon-Nord entfielen 8.892 Einwohner. Davon waren 6.476 (72,3%) evangelisch und 554 (6,2%) römisch-katholisch. Simeon-Süd zählte 9.397 Einwohner, davon waren 6.897 evangelisch (73,2%) und 672 katholisch (6,3%).
1961 wurde das Theodor-Fliedner-Heim mit 100 Plätzen eröffnet. Die Leitung hatte Diakon Schübel (bis 1969).
Die Gesamtkirchengemeinde Bramfeld wurde am 1. Oktober 1967 in die vier noch bestehenden selbständigen Gemeinden Martin Luther King, Thomas, Oster und Simeon geteilt, die sich freiwillig in einem Kirchengemeindeverband wirtschaftlich zusammenschlossen. Die Simeongemeinde hatte ebenso wie die drei anderen einen eigenen Bezirksausschuss mit weitgehend selbständigen Beschlussvollmachten. Die Ausschüsse erhielten dann im selben Jahr die Bezeichnung Kirchenvorstand.
In dieser Zeit stieg die Zahl der Pfarrstellen an der Simeonkirche von 2 auf 4. Die Pastoren Heinrich Busse (3. Pfarrstelle) und Johannes Werner (4. Pfarrstelle) verstärkten das Team Steenbock/Knobbe.
1963 wurde in Simeon erstmals eine Gemeindeschwester, Frau Petra Gerholz, hauptamtlich eingestellt. 1966 begann die Arbeit an einem Gemeindebrief. Einzelne Kirchenälteste übernahmen den neu eingeführten Lektorendienst.
Fräulein Waltraut Reichart arbeite als Kirchenmusikerin seit 1953 in der Gemeinde. Kantor war ab 1.11.1965 Herr Maczewski.
Durch weiter steigendes Kirchensteueraufkommen – vor allem durch Neubauten - Siedlung Karlshöhe- und Zuzüge – wurde jetzt auch an die Errichtung eines Kindergartens in der Siedlung Karlshöhe gedacht.
Quellen: „Bramfeld“ von Siegfried und Ingrid Seeler; ein historischer Text von Hr. Gustav Jürgensen (Mitglied des Kirchenvorstands der Simeongemeinde)
Chronik
Die späte Namensgebung
Die Simeongemeinde feierte 2011 das 50-jährige Jubiläum ihrer Kirche.
Die Weihe der Kirche am 3. Advent, dem 17. Dezember 1961, durch Bischof Halfmann wurde allerdings ohne einen Namen für die Kirche vollzogen. Was war geschehen?
Differenzen zur Namensgebung der Kirche gab es bereits lange vor der Kirchweihe zwischen der Gemeinde Stühm-Süd und Pastor Seeler von der Osterkirche. Vorschläge von Pastor Seeler, Pfingsten bzw. Advent als Namen zugrunde zu legen, fanden keine Zustimmung. Auch der Vorschlag von ihm, die Kirche „Heilig-Geist-Kirche“ zu nennen, wurde nicht angenommen. Trotzdem blieb Pastor Seeler bei seiner Vorstellung.
In den Geschenken der Osterkirche, die Probst Halfmann zur Kirchweihe überreichte, war im Deckel der Taufschale daher der Name „Heilig-Geist-Kirche“ eingraviert. Auch in der Widmung der Altaragende stand dieser Name. Der Propst hatte angenommen, dass der von Pastor Seeler genannte Name der endgültige sei und war erstaunt, dass dieser bei der Kirchweihe noch gar nicht festgelegt war.
Erst am 10. Januar 1963, also über ein Jahr nach der Einweihung, erhielt die Kirche Am Stühm auf einstimmigen Beschluss des Kirchenvorstandes den Namen „Simeonkirche“. Ein Namensgeber wurde in den Kirchenprotokollen nicht genannt.
Am 17. Februar 1963 wurde dann durch Propst Hübner die Namensgebung der Kirche in „Simeonkirche“ vorgenommen. Am gleichen Tag weihte er das zwischenzeitlich hergestellte Altarbild. Bis zur Namensgebung war auch die ursprüngliche Inschrift im Deckel der Taufschale durch den Gürtlermeister geglättet und der endgültigen Namen „Simeonkirche“ eingraviert worden.
Die Inschrift lautet: Zur Ehre Gottes der Simeonkirche / Von der Osterkirche gestiftet / Bramfeld Advent 1961.
Am Sonntag, den 17. Februar 2013 kann die Simeonkirche also auf die 50-jährige Namensgebung zurückblicken.
Pastorinnen und Pastoren in der Simeongemeinde
Pastor Carl-Heinz Renzing | Januar 1949 - Dezember 1951 |
Pastor Hellmuth Steenbock | Mai 1951 - Oktober 1970 |
Pastor Siegfried Knobbe | April 1960 - September 1984 |
Pastor Heinrich Busse | November 1963 - Oktober 1965 |
Pastor Johannes Werner | Mai 1966 - Mai 1985 |
Pastorin Edda Groth | Mai 1967 - November 1974 |
Pastor Gundolf Semmler | Mai 1971 - Mai 1972 |
Pastor Helmut Frenz | Juni 1976 - Oktober 1976 |
Pastor Alfred Grosnick | April 1977 - März 1981 |
Pastor Gottfried Meyn | Mai 1978 - Juni 1999 |
Pastor Matthias Hartenstein | November 1982 - September 2003 |
Pastor Klaus Jähn | Januar 1985 - Mai 2001 |
Pastor Joachim Tröstler | September 1985 - Oktober 2009 |
Pastorin Kirsten Möller-Barbek | Januar 2000 - Januar 2003 |
Pastorin Christa Hunzinger | Januar 2002 - September 2009 |
Pastorin Frauke Niejahr | September 2002 - 2007 |
Pastor Christian Paul | September 2009 - Dezember 2010 |
Pastor Martin Fischer | Januar 2010 Oktober 2016 |
Pastorin Katharina Riemer z.A. | Februar 2011 - Februar 2014 |
Pastorin Dr. Wiebke Bähnk | März 2014 - Juni 2014 |
Pastorin Susanne Reich | Juli 2014 - Oktober 2016 |
Pastorin Ann-Kathrin Brenke | Februar 2017 - März 2020 |
Pastorin Christina Hitscher-Kleszcz | Seit Februar 2017 |
Pastor Eberhard von der Heyden
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April 2017 - Sommer 2018
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Pastorin Gwen Schwethelm
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Seit Februar 2020
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Die Anfänge der Osterkirchengemeinde
1907 wurde der Pfarrbezirk der Kirchengemeinde Bergstedt, zu dem die Ortschaften Bramfeld, Landgemeinde Wellingsbüttel und Gut Wellingsbüttel sowie seit 1904 auch Steilshoop gehörten, zu einer selbständigen Kirchengemeinde erhoben.
Aus der Kirchengemeinde Bramfeld wurden zunächst 1939 - nach dem Bau der Lutherkirche - die Kirchengemeinde Wellingsbüttel sowie später 1967 die Simeongemeinde, die Kirchengemeinde Steilshoop und die Thomaskirchengemeinde ausgegliedert und als eigenständige Gemeinden gegründet.
Die Kirche trug zunächst den Namen „Evangelische Kirche in Bramfeld“, den Namen „Osterkirche“ erhielt sie erst anlässlich der Glockenweihe am 1. Ostertag des Jahres 1938.
Baugeschichte der Osterkirche
1908 wurde zunächst das Pastorat nach Plänen des aus Wellingsbüttel gebürtigen Architekten C.W. Gundlach gebaut.
Die Kirche wurde 1913/1914 nach Plänen des Kieler Kirchenbaumeisters Wilhelm Voigt (1857 – 1916) errichtet und am 29.3.1914, dem Sonntag Judika geweiht.
Der Bau ist als gleichseitiges Achteck (Oktogon) gestaltet und damit einer der wenigen Zentralbauten im Hamburger Raum. Mit z.T. ornamentaler Backsteinfassade und Pyramidendach ist er im sog. Heimatschutzstil gehalten, der vor allem Elemente des norddeutschen Barock und Klassizismus aufnimmt. Der Turm mit seinem geschwungenen Turmhelm ist 32 m hoch.
Im 2. Weltkrieg wurde die Osterkirche mehrfach von Bomben getroffen, denen u.a. die von Bramfelder Familien gestifteten farbigen Fenster zum Opfer fielen.
Bei der Renovierung der Kirche 2019 wurden in der Turmuhr Eínschuss-Löcher entdeckt. Es ist nicht ganz sicher, wann diese entstanden sind, wahrscheinlich sind sie Zeugen einer Schießerei im Zusammenhang mit dem sog. Kommunistenaufstand im Oktober 1923.
Innenausstattung
Ursprünglich hatte die Osterkirche einen typisch protestantischen Kanzelaltar mit darüber thronender Orgel. Dieser Dreiklang verkörperte die Einheit von Sakrament, Wort Gottes und Musik zur Ehre Gottes.
Der Kronleuchter wurde 1946 von Bernhard Hopp für die Osterkirche entworfen und 1954 (?) eingebaut.
1964 erfuhr der Innenraum der Osterkirche eine wesentliche Umgestaltung durch den Architekten Gerhard Langmaack (1898 – 1986), die sich am liturgischen Verständnis der Evangelischen Michaelsbruderschaft orientierte.
Der Kanzelaltar wich einem Wandrelief des Hamburger Bildhauers Fritz Fleer (1921 – 1997), das den Auferstandenen inmitten der Engel darstellt, die die ganze Christenheit symbolisieren, (Offenb. Joh. 1, 9-18). Davor befanden sich der ebenfalls von Fritz Fleer gestaltete fest verankerte Altar aus Sandstein. Ebenfalls aus Sandstein waren der (zentrale) Taufstein, die Kanzel (rechts vom Altar) und Lesepult (links von Altar).
Die Orgel, die 1961 von Alfred Führer gebaut und barocken Orgeln nachempfunden war, fand auf der gegenüberliegenden Seite Platz (die ursprüngliche Orgel war durch Kriegseinwirkung unspielbar geworden).
Die Pieta im Kirchenvorraum wurde ebenfalls von Fritz Fleer geschaffen.
Da viele Gemeindeglieder den neu gestalteten Kirchenraum als streng und abweisend empfanden und auch die nachfolgende Pastorengeneration sich mit dem liturgischen Konzept nicht anfreunden konnte, begannen in den 80er Jahren Jahren Überlegungen zu einer erneuten Umgestaltung.
So erhielt das Innere der Osterkirche seine heutige Gestaltung 1991 durch den Plöner Architekten Bertram Steingräber. Dabei ging es vor allem darum, den Innenraum unter Verwendung moderner Mittel wieder stärker der ursprünglichen Gestaltung anzunähern. So wurde die Kanzel in das Relief einbezogen, die Reliefwand von der Decke gelöst und mit einem barockisierenden Gesims versehen. Der Altar wurde durch einen einfachen Tischaltar ersetzt. Das erhalten gebliebene ursprüngliche Taufbecken fand wieder seinen Platz in der Kirche. Diese nun beweglichen Elemente können nun je nach Bedarf umgestellt werden. Die Orgel wurde zurückgesetzt und in der Ansicht neu gestaltet. Neue Sitzbänke passen sich in der Aufstellung dem Raum an (Sitzbänke der ursprünglichen Ausstattung befinden sich noch auf der Empore).
Die Gedenktafeln für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, die entsprechend dem ursprünglichen Gemeindegebiet auch Gefallene aus Steilshoop und Wellingsbüttel nennen und die 1926 an der Empore angebracht worden waren, wurden in den Kirchenvorraum, rechts und links der Pietà, verlegt,
Glocken
Das Geläut der Osterkirche hat eine wechselvolle Geschichte.
Mit dem Bau erhielt die Kirche 1914 zunächst zwei Bronzeglocken der Gießerei Schilling Söhne in Apolda, die in es‘ bzw. g‘ gestimmt waren und 1363 kg bzw. 675 kg wogen.
Die es‘-Glocke musste bereits 1917 wieder zum Einschmelzen für Kriegszwecke abgegeben werden.
1925 wurde als Ersatz eine ebenfalls Apolda gegossene Glocke in b‘ (369 kg) eingebaut und am 8. März geweiht. Sie trägt einen Text, der die Geschichte der Glocke anreißt und zum Ausdruck bringt, dass die Glocke die (Viertel-)-Stunden schlägt: „Kriegssturm riß mich vom Turm./Ich ward zur Wehr für Deutschlands Ehr,/in Not und Schanden geringer erstanden,/ruft doch mein Mund wie einst all Stund:/ Ehre sei Gott in der Höhe“.
1938 wurde eine große Bronzeglocke (1439 kg) - wieder in es‘ - eingebaut und am 1. Ostertag 1938 geweiht.
Diese sowie die g‘-Glocke mussten 1942 wiederum für Kriegszwecke abgegeben werden. Sie wurden offenbar auch verhüttet, jedenfalls blieben Bemühungen unmittelbar nach dem Krieg, sie wieder zu bekommen, ohne Erfolg.
1952 wurde das Geläut durch zwei neue Bronzeglocken in g‘ (508 kg) und c‘‘ (219 kg) der Glockengießerei Gebr. Rincker in Sinn ergänzt. Die Glocken tragen die Inschriften „Friede auf Erden /und den Menschen ein Wohlgefallen“ (Lk 2,14) (c“-Glocke) bzw. „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat“ (1. Joh. 5, 4) (g‘-Glocke). Sie wurden am 27. Juli 1952 geweiht.
1959 erhielt die Osterkirche eine vierte Glocke, die ebenfalls von der Gießerei Gebr. Rincker gegossen wurde. Diese mit einem Durchmesser von 1,28 m und 1189 kg schwere nun größte Glocke ist auch wieder in es‘ gestimmt. Die Inschrift ist ein Wort aus dem Johannes-Evangelium: „Ich lebe, und Ihr sollt auch leben + Ev. Joh. 14/19+“.
Pastorinnen und Pastoren in der Osterkirche
Pastor Carl-Heinz Renzing | Januar 1949 - Dezember 1951 |
Pastor Hellmuth Steenbock | Mai 1951 - Oktober 1970 |
Pastor Siegfried Knobbe | April 1960 - September 1984 |
Pastor Heinrich Busse | November 1963 - Oktober 1965 |
Pastor Johannes Werner | Mai 1966 - Mai 1985 |
Pastorin Edda Groth | Mai 1967 - November 1974 |
Pastor Gundolf Semmler | Mai 1971 - Mai 1972 |
Pastor Helmut Frenz | Juni 1976 - Oktober 1976 |
Pastor Alfred Grosnick | April 1977 - März 1981 |
Pastor Gottfried Meyn | Mai 1978 - Juni 1999 |
Pastor Matthias Hartenstein | November 1982 - September 2003 |
Pastor Klaus Jähn | Januar 1985 - Mai 2001 |
Pastor Joachim Tröstler | September 1985 - Oktober 2009 |
Pastorin Kirsten Möller-Barbek | Januar 2000 - Januar 2003 |
Pastorin Christa Hunzinger | Januar 2002 - September 2009 |
Pastorin Frauke Niejahr | September 2002 - 2007 |
Pastor Christian Paul | September 2009 - Dezember 2010 |
Pastor Martin Fischer | Januar 2010 Oktober 2016 |
Pastorin Katharina Riemer z.A. | Februar 2011 - Februar 2014 |
Pastorin Dr. Wiebke Bähnk | März 2014 - Juni 2014 |
Pastorin Susanne Reich | Juli 2014 - Oktober 2016 |
Pastorin Ann-Kathrin Brenke | Februar 2017 - März 2020 |
Pastorin Christina Hitscher-Kleszcz | Seit Februar 2017 |
Pastor Eberhard von der Heyden
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April 2017 - Sommer 2018
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Pastorin Gwen Schwethelm
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Seit Februar 2020
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Die Anfänge der Thomaskirchengemeinde
Die Ev.-luth. Thomaskirche in Bramfeld ist nach dem Jünger Thomas benannt. Er wird in den Apostellisten der ersten drei Evangelien erwähnt. Im Johannes-Evangelium trägt er regelmäßig den Beinamen Zwilling, was in den Thomasakten (einer Sammlung apokrypher Apostelgeschichten) dazu geführt hat, ihn bei Erscheinungen als Doppelgänger Jesu auftreten zu lassen.
Thomas, der Apostel Jesu, wird als nüchterner, der Wirklichkeit zugewandter Mensch beschrieben. Er sieht klar den Tod Jesu am Kreuz voraus. Aus dieser Erkenntnis zieht er als treuer Gefolgsmann die Schlussfolgerung, zur letzten Hingabe bereit zu sein (Joh. 11,16).
Thomas ist ein Grübler, der mit scharfem Verstand immer wieder alles hinterfragt (Joh. 14,5). Nach dem Tode Jesu am Kreuz erwartet er jedoch keine Antwort mehr auf sein Fragen. Der Zweifel quält ihn, er setzt sich von den Jüngern ab (Joh. 20,24) und kommt so der Verzweiflung nahe.
Nur das Bemühen der anderen Jünger, die den Vereinsamten suchen, bringt wieder ihn in die Gemeinschaft zurück, wo ihm der auferstandene Jesus begegnet. Thomas sieht ihn und hört ihn. Doch er will Jesus begreifen, mit den Händen fassen, um so zur völligen Gewissheit zu gelangen. Jesus kommt seinem ehrlichen Verlangen entgegen, und Thomas erkennt den auferstandenen Herrn (Joh. 20,27 ff).
Später soll der Apostel Thomas nach einer Überlieferung die noch heute bestehende Kirche der indischen Thomas-Christen begründet haben. Nach dieser Überlieferung ist er auch in Indien gestorben.
(Dieser Text ist aus der Feder unseres früheren Pastors Martin Hoepfner)
Die Ev. Luth. Thomaskirchengemeinde ist aus der Bramfelder Gemeinde erwachsen infolge der zumehmenden Besiedlung nach dem 2. Weltkrieg. Die Wohnbevölkerung, damals noch überwiegend evangelisch, vergrößerte sich stark in der Gegend, die in alten Karten " Der große Hellbrooks Kamp" genannt wird, dort wo seit Beginn des 20. Jhdt. mehr als 50 Gemüse-Gärtner ihre Felder hatten.
Die Ortschaft Bramfeld mit dem Hellbrook gehört bis 1907 kirchlich zu Bergstedt. 1907 wird sie eine selbständige Kirchengemeinde ( Oster Kirchengemeinde ). Nach dem 2. Weltkrieg wird 1947 eine zweite Pfarrstelle für den Nordteil ( jetzt Simeon Kirchengemeinde ) und 1952 eine dritte Pfarrstelle ( für Steilshoop ) errichtet. Am 13. November 1952 beschließt die Kirchenvertretung, eine weitere Pfarrstelle beim Landeskirchenamt in Kiel zu beantragen, die zum 1. Juli 1953 errichtet wird.
Aus der Geschichte der Thomaskirche, von den Architekten Bernhard Hopp und Rudolf Jäger geplant und am 6. Februar 1966 durch Landespropst Hasselmann geweiht, seien nur die Daten der Grundsteinlegung: 06. September 1964 und das Richtfest 15. Januar 1965 genannt. Am Abend der Einweihung findet auch die Uraufführung der Thomas-Kantate von Dieter Einfeldt statt, die Kantorei singt unter der Leitung von Hartmut Kühne.
Der erste Pastor ist Dr. Hans Joachim Wachs, zunächst noch bis 1957 zuständig für den Südbezirk der Oster-Kirchengemeinde Bramfeld. Als Pastor Dr. Hans Joachim Wachs allein nach Hellbrook kam, standen weder Pastorat noch Kirche. Als er 1986 emeritiert wurde, hatte die Thomaskirchengemeinde mehrere Pastorate, zwei Gemeindehäuser, das Kindertagesheim unserer Thomaskirche und drei Pfarrstellen, auf denen im Laufe der Jahre neun Kolleginnen und Kollegen mit ihm zusammen gearbeitet hatten.
Seit September 1967 ist die Ev. Luth. Thomas-Kirchengemeinde selbständig. Der damals gegründete Kirchengemeindeverband Bramfeld arbeitete 36 Jahre erfolgreich, entfaltete eine rege Bautätigkeit in den vier Gemeinden. Er wurde 2003 aufgehoben. Es gibt weiterhin eine gute eingeübte regionale Kooperation mit der Ev. Luth. Simeon- Kirchengemeinde Bramfeld, der Ev. Luth. Oster Kirchengemeinde Bramfeld und der Martin-Luther-King Kirchengemeinde Steilshoop.